An einem sonnigen Tag in Eibelstadt stürzten wir uns in ein unerwartetes Abenteuer und suchten nach CD-Regalen, die wir bei eBay gefunden hatten. Die freundliche Verkäuferin wies uns auf eine besondere Veranstaltung im Ort hin: den Upcyclingday. "Schauen Sie auch mal nebenan", sagte sie, "da gibt es ein paar schöne Sachen umsonst!"

Von diesem neuen Konzept ermutigt, folgten wir ihren Anweisungen und entdeckten bald, dass sich das ganze Dorf in eine Fundgrube für wiederverwendete Waren verwandelt hatte. Überall gab es interessante Fundstücke zu sehen. Mit einem Kombi voller Fundstücke kehrten wir nach Hause zurück.

Am Abend kehrte ich noch einmal in das Dorf zurück. Ein freundliches älteres Ehepaar hatte noch einige schwere alte Holzfässer, die sie loswerden wollten. Mein kleiner Sohn rief begeistert: "Piratenstühle!", als er mich kommen sah. Seine Augen leuchteten vor Aufregung bei der Vorstellung von eigenen Piratenstühlen.

In unseren Augen hatte der Upcyclingday nur Vorteile. Er war gut für unseren Geldbeutel, das Klima und vor allem lehrreich für die Kinder. Außerdem brachte er eine gemütliche Atmosphäre in das Dorf, wo die Menschen zusammen kamen. So wurde ein gewöhnlicher Tag zu einem Abenteuer voller Überraschungen und vieler glücklicher Kinder sowie vieler glücklicher Erwachsener. Für die Kinder wurde der Upcyclingday zu einem echten Fest. Die Straßen waren mit "Geschenken" übersät, und sie wurden angeregt, über Nachhaltigkeit nachzudenken. "Spielst du noch damit?" wurden sie gefragt. "Kann das ein anderes Kind bekommen?" Dadurch wurden sie nicht nur umweltbewusster, sondern lernten auch, wie wichtig es ist, zu teilen und Schätze aus zweiter Hand anzunehmen.

Als ich meinen Eltern von diesem neuen Konzept erzählte, waren sie sofort begeistert. Sie hatten sich immer mit der Idee des Verkaufs über Online-Plattformen schwer getan. Der Stress, wenn Fremde vorbeikommen, war nichts für sie. Aber auch den ganzen Tag auf einem Flohmarkt zu sitzen um etwas zu verkaufen, ist definitiv nichts für sie. Die Idee, einfach Sachen vor die Haustür zu stellen und anderen damit helfen zu können, fanden sie großartig.

Letztes Jahr konnte ich leider nicht mitfahren, aber meine Partnerin war dabei. Sie kam wieder mit einem Auto voller schöner Sachen nach Hause, und für mich hatte sie diese Kleider mitgebracht. Teure Markenkleidung, und das war nur die Hälfte davon! Es war noch ordentlich und sauber, es muss nur einmal gebügelt werden. 

In einer Welt, in der Konsum oft die Norm ist, bietet der Upcyclingday eine erfrischende Sichtweise auf die Aufwertung der Dinge, die wir haben. Deshalb wollen wir Nachbarschaften und Gemeinden dabei unterstützen, ihren Upcyclingday zu organisieren.

 

Weno Geerts